David Dahlberg
2004-11-16 19:41:59 UTC
[Fullquote wg. X-Post]
Eine neues Gespenst, eine "Gesellschaft", die anstelle des Staates
quasi-staatlich über das Kapital herrscht ist alles andere als
Anarchie (Nicht-Herrschaft). Sie wäre bloß Kalif anstelle des
Kalifen, nenn es Kommunismus :-)
stückelbares generelles Tauschobjekt. Er hat allerhöchstens was
gegen das staatliche Monopol darauf.
An sonsten ist das Wesen des Geldes sowieso eher transzendentaler
Natur: an sich ist es nichts, es funktioniert aber -- so lange daran
geglaubt wird.
Bitte verwechsle nicht Anarcho-Syndikalismus mit Anarchie per se.
unter anderem die Existenz apriorischen Wissens. Wie bringst du das
mit Anarchismus in Zusammenhang?
Genaugenommen liegen Liberalismus (bzw. Libertarismus) und Anarchie
gar nicht so weit auseinander. Du verwechselst das wahrscheinlich
nur mit dem der populären Theorie führender Wirtschaftsmenschen --
dem *Opportunismus*:
Wir wollen den Staat da, wo er uns bezahlt, beschützt, absichert und
als Zentralorgan unsere Interessen (durch Zwang auf andere) ausüben
kann, da wo WIR durch ihn eingeschränkt werden und zahlen sollen,
soll er sich aber gefälligst raushalten.
Zensur ist nur möglich durch angewandte Macht des Einen über den
Anderen. Angewandte Macht ist aber nichts anderes als Herrschaft.
Anarchie ist Nicht-Herrschaft.
David
In der Kinderserie "Morgenschon" wird ein anarchistisches Weltbild
vermittelt. "Morgenschon" spielt "danach".
Interpretiere ich "danach" richtig als postapokalyptisch?vermittelt. "Morgenschon" spielt "danach".
Die Menschen müssen sich
selbst organisieren. Jede Kommune ist ein eigenes Land mit intern
demokratisch abgestimmten Prinzipien. Betritt ein Mensch ein anderes
Land, gelten die dortigen Regeln. Das Kapital ist vollständig
vergesellschaftet.
Was genau ist hier gemeint mit "vergesellschaftet"?selbst organisieren. Jede Kommune ist ein eigenes Land mit intern
demokratisch abgestimmten Prinzipien. Betritt ein Mensch ein anderes
Land, gelten die dortigen Regeln. Das Kapital ist vollständig
vergesellschaftet.
Eine neues Gespenst, eine "Gesellschaft", die anstelle des Staates
quasi-staatlich über das Kapital herrscht ist alles andere als
Anarchie (Nicht-Herrschaft). Sie wäre bloß Kalif anstelle des
Kalifen, nenn es Kommunismus :-)
Die Zimmer, Wohnungen und Werkstätten werden
abgesprochen aufgeteilt. Es erinnert sehr stark an anthroposophische
Gemeinschaften oder Kibbuzim. Doch es gibt in "Morgenschon" auch kein
Geld mehr für einen Handel.
Ein Anarchist hat nicht zwangsläufig etwas gegen Geld alsabgesprochen aufgeteilt. Es erinnert sehr stark an anthroposophische
Gemeinschaften oder Kibbuzim. Doch es gibt in "Morgenschon" auch kein
Geld mehr für einen Handel.
stückelbares generelles Tauschobjekt. Er hat allerhöchstens was
gegen das staatliche Monopol darauf.
An sonsten ist das Wesen des Geldes sowieso eher transzendentaler
Natur: an sich ist es nichts, es funktioniert aber -- so lange daran
geglaubt wird.
Die Gespräche innerhalb der Kommunen geben
zum Nachdenken. Sind die Gespräche über dekonstruktives Verhalten
letztendlich konstruktiv. Der Kernpunkt der Anarchie wurde in
"Morgenschon" definitiv erfaßt.
Ist Schumpeter deswegen gleich ein Anarchist?zum Nachdenken. Sind die Gespräche über dekonstruktives Verhalten
letztendlich konstruktiv. Der Kernpunkt der Anarchie wurde in
"Morgenschon" definitiv erfaßt.
Die Vernetzung von Anarchie und
Kommunismus wird hier derart deutlich wie nirgends.
-v please.Kommunismus wird hier derart deutlich wie nirgends.
Bitte verwechsle nicht Anarcho-Syndikalismus mit Anarchie per se.
Die Dialoge
erinnern an die Auseinandersetzungen während des Kalten Krieges
zwischen den Falken und der FDJ. Intern realisiert jedes Land bei
"Morgenschon" den demokratischen Zentralismus als Einparteiensystem.
Zentralismus setzt einen ganzen Rattenschwanz an Axiomen voraus,erinnern an die Auseinandersetzungen während des Kalten Krieges
zwischen den Falken und der FDJ. Intern realisiert jedes Land bei
"Morgenschon" den demokratischen Zentralismus als Einparteiensystem.
unter anderem die Existenz apriorischen Wissens. Wie bringst du das
mit Anarchismus in Zusammenhang?
Die Zusammenkunft der Länder erfolgt über Komitees und Delegierte.
Gerüchteweise glauben die meisten Anarchisten nicht an Länder ;-)"Morgenschon" wurde von dem ZDF nur einmal ausgestrahlt und nicht mehr
wiederholt. Systemtheoretisch präsentiert "Morgenschon" die
wunschgemäße antikapitalistische Gesellschaft, wie diese sein soll.
Oh, Anarchie kann aber durchaus sehr kapitalistisch aussehen.wiederholt. Systemtheoretisch präsentiert "Morgenschon" die
wunschgemäße antikapitalistische Gesellschaft, wie diese sein soll.
Genaugenommen liegen Liberalismus (bzw. Libertarismus) und Anarchie
gar nicht so weit auseinander. Du verwechselst das wahrscheinlich
nur mit dem der populären Theorie führender Wirtschaftsmenschen --
dem *Opportunismus*:
Wir wollen den Staat da, wo er uns bezahlt, beschützt, absichert und
als Zentralorgan unsere Interessen (durch Zwang auf andere) ausüben
kann, da wo WIR durch ihn eingeschränkt werden und zahlen sollen,
soll er sich aber gefälligst raushalten.
Der Bezug zu dem Thema "Zensur" besteht darin, dass Anarchie eine fast
völlig zensierte Gesellschaftswissenschaft ist.
Wer sollte denn bitteschön wen zensieren?völlig zensierte Gesellschaftswissenschaft ist.
Zensur ist nur möglich durch angewandte Macht des Einen über den
Anderen. Angewandte Macht ist aber nichts anderes als Herrschaft.
Anarchie ist Nicht-Herrschaft.
Ein anarchistisches
Gesellschaftsideal wird teilweise von der Bevölkerung selbst
erwünscht, aber nur selten radikalisiert. Die Ablehnung des
Überwachungsstaates ist vergleichbar groß wie die Ablehnung der
Selbstjustiz.
X-Post&F'up2dasa, weil dort besser aufgehoben.Gesellschaftsideal wird teilweise von der Bevölkerung selbst
erwünscht, aber nur selten radikalisiert. Die Ablehnung des
Überwachungsstaates ist vergleichbar groß wie die Ablehnung der
Selbstjustiz.
David